Das deutsche Tapetenmuseum
Das Deutsche Tapetenmuseum in Kassel ist eine Einrichtung, die sich der Sammlung, Bewahrung und Ausstellung historischer Wandbekleidungen widmet. Es befindet sich derzeit in öffentlicher Trägerschaft des Bundeslandes Hessen (seit 1993; bis dahin privat geführt) und ist Teil des Hessischen Landesmuseums in Kassel.
Das Deutsche Tapetenmuseum bietet mit seinen zahlreichen, zum Teil äußerst seltenen und wertvollen Exponaten einen guten, anschaulichen Überblick über die Geschichte der Tapetenkunst in all ihren Formen (vom einfachen, alltäglichen Gebrauchsstück bis hin zum kunstvoll gefertigten Unikat aus fürstlichem Besitz), über Motivgeschichte und verschiedene künstlerische Stile und Herstellungsverfahren (vom Handwerk bis zur industriellen Fertigung) aus den unterschiedlichsten Zeitaltern, Kontinenten und Herkunftsgebieten. Es ist daher nicht nur für Heimwerker, die sich inspirieren lassen wollen, sondern auch für alle kunst- und designhistorisch Interessierten absolut sehenswert.
Das Deutsche Tapetenmuseum hält eine Sammlung von rund 23.000 Tapeten bereit. Sie umfasst antike Goldledertapeten aus dem 16. Jahrhundert, moderne Designertapeten der Gegenwart, traditionelle chinesische Tapeten, Panoramatapeten sowie Tapeten aus Materialien wie Buntpapier und Wachstuch. Zur Ausstellung setzt das Museum auf komplette oder fragmentierte Dekors in einer reichen Schauausstellung und in kontrastvollen Räumen.
Die Geschichte des Deutschen Tapetenmuseums
Im Jahr 1923 gründete der Tapetenhändler Gustav Iven mit der Unterstützung zahlreicher Tapetenproduzenten und -händler aus ganz Deutschland, die zahlreiche Ausstellungsstücke und auch finanzielle Mittel für das neue Museum bereitstellten, ein Deutsches Tapetenmuseum. Das Ziel war die Dokumentation und Bewahrung historischer Wandbekleidungen. Die Gründung geht auf eine Initiative des zu diesem Zwecke eigens von Gustav Iven ins Leben gerufenen gemeinnützigen Vereins Deutsches Tapetenmuseum e. V. zurück, der auch heute noch existiert und sich die weitere Förderung des eigenen Museums zum Ziel gesetzt hat.
Zunächst im Roten, später (ab 1934) im Weißen Palais untergebracht, zog das Deutsche Tapetenmuseum nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1948 in den Weißensteinflügel des Schlosses Wilhelmshöhe in Kassel um und befindet sich seitdem im Hessischen Landesmuseum. Seit 2008 ist das Museum wegen Umbauarbeiten des Landesmuseums allerdings dauerhaft geschlossen. Teile der Sammlung werden im Rahmen wechselnder Sonderausstellungen gezeigt. Das Deutsche Tapetenmuseum soll in einem Neubau am Standort des heutigen Hessischen Verwaltungsgerichtshofs 2019/2020 wieder eröffnet werden.
Hier geht es zur Website bzw. zum Online-Katalog.