Komplementärfarben
Bei Komplementärfarben handelt es sich um Farben bzw. Farbtonpaare, die zusammen einen Grauton, bzw. einen Punkt auf der Grauachse ergeben und sich somit gegenseitig aufheben. Beispiele sind das Farbtonpaar Blau und Gelb sowie das Farbtonpaar Rot und Grün. Werden der Farbton Blau und der Farbton Gelb zusammengenommen, entsteht für das Auge ein Farbton auf der Grauskala. Die beiden Farbtöne heben sich gegenseitig auf, was durch den sogenannten Sukzessivkontrast oder den sogenannten Simultankontrast verursacht werden kann. Beim Sukzessivkontrast handelt es sich um einen Kontrast, der durch die Anpassung des Auges an spezifische Lichtreflexe entsteht. Beim Simultankontrast handelt es sich um eine Kontraststeigerung, die durch verschiedene Pigmente, die gleichzeitig einwirken, ausgelöst wird.
Komplementärfarben für Tapeten
Komplementärfarben heben sich allerdings nur dann gegenseitig auf, wenn sie direkt übereinanderliegen. Liegen sie jedoch nebeneinander, so verstärken sie sich. Komplementärfarben finden daher vor allem Verwendung in Bereichen, in denen Design bzw. die Gestaltung eine besondere Rolle spielt, also auch bei Tapeten bzw. beim Tapezieren.
Soll beispielsweise das Grün eines bestimmten Objektes oder die Wandfarbe des ganzen Raumes besonders betont und zur Geltung gebracht werden, so lohnt sich die Kombination mit etwas Rotem. Das kann eine Tapete sein, aber natürlich auch ein Vorhang oder ein Einrichtungsgegenstand. Soll wiederum das Rot einer Gardine besonders hervorgehoben werden, empfiehlt sich beispielsweise eine grüne Tapete.
Tapeten in Komplementärfarben können dabei helfen, verschiedene Objekte oder einzelne Wände besonders in Szene setzen. Andererseits können Komponenten, von denen die Aufmerksamkeit eher abgelenkt werden soll, durch die Lehre der Komplementärfarben in den Hintergrund gerückt werden. Tapeten in Komplementärfarben sind daher ein beliebtes „Werkzeug“ bei der Inneneinrichtung.
Wichtig bei der Arbeit mit Komplementärfarben zu wissen ist, dass nur derjenige Gegenstand bzw. jener Farbton hervorgehoben wird, der im Vordergrund steht, während der Farbton, der im Hintergrund steht, zurücktritt. Des Weiteren sollte stets darauf geachtet werden, dass die Komplementärfarben nicht gegeneinander verwendet werden sollten, da dies für das Auge äußerst unangenehm sein kann. Es kommt zu einer Überreizung des Sehsinns, die von einem Flimmern an den Rändern des farbigen Objektes begleitet wird.